
Die meisten Menschen benutzen es, fast jeder kennt es, jeden Tag wird es billionenfach in E-Mails getippt, das kleine A im Kringel… Viele sehen als Schöpfer den amerikanischen Elektroingenieur Ray Tomlinson, der Ende der sechziger Jahre das erste E-Mail-System der Welt von Nutzer zu Nutzer kreierte und dafür das At-Zeichen einsetzte (Es sollte helfen, Adressat und Computer zu unterscheiden). Aber das @ ist noch viel, viel älter und daher eigentlich schon echt “museumsreif”…
So ist das schwungvolle Zeichen schon im sechsten oder siebten Jahrhundert als Abkürzung für die lateinische Präposition “ad” genutzt wurden. Im 16. Jahrhundert wurde es in Italien beim Handel als Masseinheit benutzt. 1885 dann tauchte es als das „kommerzielle a“ auf der Schreibmaschinentastatur auf und auf der amerikanischen Standardtastatur war es Anfang der Sechziger Jahre noch im selben Sinne gebräuchlich wie das französische “à”, also etwa so: Zwei Äpfel à (@) 1,49 Euro.
Eingangs sprach ich daher von “museumsreif”, und tatsächlich hat es “Das @-Zeichen” jetzt sogar ins echte Museum geschafft, und zwar ins New Yorker Museum of Modern Art (MoMA). Es hängt dort seit Anfang 2010 neben Werken von Picasso und van Gogh New.
P.S.: Das @ hat übrigens überall auf der Welt sehr eigene Spitznamen. So wird es etwa in China als „kleine Maus“ bezeichnet, in Polen und Südafrika als „Affenschwanz“, Italiener und Franzosen nennen es lieb die „Schnecke“ und die Finnen sehen im At eine schlafende Katze, die sich gemütlich eingerollt hat… :-)
Ich hoffe dieser kleine geschichtliche Ausflug war spannend für Sie, ich verabschiede mich für heute wieder und verbleibe mit besten Grüßen aus dem Ruhrgebiet,
Ihr Jan-Philip Ziebold
P.S.: Zum Thema @ bzw. E-Mail, ist eventuell folgender Artikel auch für Sie interessant: “eMail, E-Mail, EMail, e-Mail, Email, E-mail ?! Wie schreibt man es eigentlich richtig?!”
Danke! ;-)
Und warum schreibst du nicht hin, wie das @-Zeichen in Deutschland genannt wird: Affenschaukel.
Viele Grüße,
Rabenalt