
“Behavioural Targeting” bezeichnet das Analysieren von Benutzerverhalten auf Internetseiten. Dies ermöglicht beispielsweise den Webseitenbetreibern ihr Onlineseiten für die Endverbraucher zu optimieren hinsichtlich der Struktur als auch das automatisierte zur Verfügung stellen von Produktempfehlungen (Beispiel Amazone: Kunden die diesen Artikel gekauft haben, haben auch….). Die Financial Times Deutschland, nannte es zuletzt noch “Die giftige Datensammlung in Internet”, wobei die Redaktion dennoch die Pro und Contra Aspekte, bis auf den Titel, neutral dargestellt hat.
Rechtlich ist „Behavioral Targeting“ jedoch eine Grauzone. Den erlaubt ist die Protokollierung von Nutzeraktivitäten für personalisierte Werbung nach dem Telemediengesetz nur unter sehr strengen Voraussetzungen. Gerade Google ist hier beliebtes Schussfeld der Datenschützer. Zwei spannende Artikel zum Thema möchte ich Ihnen hier nicht vorenthalten: “Das umstrittenen Tracking-System des britischen Unternehmens Phorm” sowie “Kritik an Googles Datensammelwut” .
Zwischenfazit:
Nun gut, jetzt kann man natürlich sagen, das grundsätzlich Behavioural Targeting missbraucht werden kann, doch – welches System frage ich ganz offen, kann den bitte nicht missbraucht werden? Man kann doch nicht alles verbieten, nur weil die Möglichkeit besteht, das es auch zu negativen Zwecken eingesetzt werden kann. Hier gilt es wie überall, offen auf neues zu reagieren, nicht direkt die Schotten dicht zu machen, weil es etwas mit Datenspeicherung zu zu hat, sondern lieber den offenen Dialog suchen und kreativ die Möglichkeiten dieser wunderbaren marketing Form zu nutzen.
Doch wie nehmen Online-Kunden das Behavioural Targeting eigentlich wahr? Und wie stehen Marketing-Verantwortliche zu dieser Technologie? Um diese Fragen zu beleuchten, wurde bereits viel unternommen.
Eine Studie vom Konzern Coremetrics, die in Deutschland, Frankreich und Großbritannien unter 3.000 Endverbraucherdie sowie 300 Marketing-Experten durchgeführt wurde, möchte ich hierzu passend zitieren:
Die Studienauswertung:
Das Resultat ist aus Marketing-Sicht sehr erfreulich: Über die Hälfte der Nutzer ist bereit, ihre Verhaltensdaten analysieren zu lassen. Über die Hälfte der Internetnutzer in allen drei Ländern waren sogar bereit, persönliche Interessen von Freunden und Familienangehörigen anzugeben, um im Gegenzug Empfehlungen für Geschenke und Sonderangebote zu erhalten. Die Mehrheit der Befragten, erhofft sich hierdurch neben mehr Bedienungsfreundlichkeit auch neue und interessante Produktangebote zu entdecken. Die Wahrnehmung der Endverbraucher passt somit sehr gut, zu den möglichen Zielen der Unternehmen.
Erstaunlich wiederum war, das bei den befragen Marketing-Verantwortlichen die Skepsis überwog und rund 70% Angst hatten, das Endverbraucher könnte sich massiv in der Privatsphäre verletzt fühlen. Auch erwähnenswert ist die Zahl von über 40%, die nicht einmal wussten, was „Behavioural Targeting“ überhaupt ist.
Beide Resultate ließen auch bei den Studienverantwortlichen nur einen Schluss zu: Es ist erstens absolut kein Wunder, das im letzten Jahr nicht einmal 40 Prozent der deutschen Marketing-Entscheider Behavioural Targeting in ihre Online-Maßnahmen integriert haben und das Thema hat mehr als viel Potenzial.
Fazit: Behavioural Targeting wird von einer Vielzahl von Verbrauchern akzeptiert und dies auch grundsätzlich positiv mit einer aus Unternehmersicht guten Erwartungshaltung. Also setzen Sie sich mit diesem Thema auseinander, es auf jedenfall ein Direktmarketing Trend 2009 (und darüberhinaus!).